1) Seminarziele
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Seminare bieten im Gegensatz zu anderen akademischen Leistungsnachweisen
(wie unproduktiven Klausuren) eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
eigenen Fähigkeiten durch Übung
iterativ zu verbessern und sich sowohl selbständig
als auch zusammen mit Anderen in ein Wissensgebiet einzuarbeiten. Hierzu
zählen
Übung in der |
- Sichtung, Selektion und Ordnung von (deutscher
und englischer) Originalliteratur. |
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- Extraktion, Summation und Integration
von Inhalten aus (deutscher und englischer) Originalliteratur. |
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- Präsentation eines Vortrages. |
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- positiven Umsetzung von Feedback bezüglich
Ihres Vortrages (konstruktive Kritik). |
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- schriftlichen Ausarbeitung (Referat).
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Trauen Sie sich etwas zu und entwickeln Sie zum einen den Ehrgeiz,
einen verständlichen und lehrreichen Vortrag zu halten, den Sie selbst
gerne hören würden. Zum anderen sollten Sie den Ehrgeiz entwickeln,
ein Referat zu erstellen, welches Sie gerne zu Beginn des Seminars gelesen
hätten, und welches Sie in die Lage versetzt hätte, sich effizient
und effektiv in das gewählte Thema einzuarbeiten.
Seien Sie offen für Neues und nutzen Sie die Vorteile des "kognitiven
Naturschutzgebietes", welches (noch) an deutschen Universitäten
herrscht, um über den Tellerrand Ihres Fachgebietes zu blicken, Verknüpfungen
mit anderen Fachgebieten zu ziehen, mit Ihren mentalen Fähigkeiten
zu experimentieren und einen eigenen Stil zu entwickeln
(im Rahmen der wissenschaftlichen Constraints von Validität
(Gültigkeit) und Reliabilität
(Zuverlässigkeit)).
Obwohl das Üben des selbständigen, wissenschaftlichen Arbeitens
ein Seminarziel ist, sollten Sie sich nicht scheuen, bei
inhaltlichen Fragen zusätzliche, personenbezogene Quellen
zu berücksichtigen, sei es andere Seminarteilnehmer oder externe
Quellen wie Anfragen in Foren oder Newsgruppen. Für formale
Fragen ist hingegen in erster Linie der Dozent zuständig.
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2) Vortrag
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2.1) Vorbereitung
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Allgemein wird eine Top-down-Vorgehensweise
vorgeschlagen, bei der zunächst grobe Inhalte und Strukturen gebildet
werden, die sukzessiv verfeinert werden. Es können folgende Phasen
abgegrenzt werden:
Literatursichtung
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Lesen Sie die vorliegende Literatur, ohne
Einzelheiten zu studieren. Ziel ist die Erzeugung eines Überblicks.
Machen Sie sich stichwortartige Notizen zu Inhalt und deren Beziehungen.
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Materialordnung
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Zerlegen Sie die Materialmenge in die drei
Mengen: "wesentliches Material", "ergänzendes
Material" und "unwichtiges Material". Wählen Sie
die wesentlichen Themen und Aussagen aus. |
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Vortragsgerüst
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Bringen Sie die Hauptthemen in eine geeignete,
semantisch bzw. kausal konsistente Reihenfolge. Dies ergibt die grobe
Gliederung des Vortrages. |
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Vortragsskizze
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Erstellen Sie eine verfeinerte Gliederung
durch Füllen der Grobgliederung mit Einzelheiten: Erläuterungen,
Beispiele, Ergänzungen, ... Wenn Sie Beispiele verwenden, stellen
Sie diese zuerst dar, bevor Sie den allgemeineren Sachverhalt beschreiben,
der durch das Beispiel illustriert werden soll. |
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Ausarbeitung
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Suchen Sie zu den Punkten der verfeinerten Gliederung mit Hilfe
der Notizen aus der Literatursichtung die entsprechenden Literaturstellen.
Deren Inhalt wird extrahiert und prägnant zusammengefasst,
ohne dass längere Textpassagen geschrieben werden. Beschränken
Sie sich auf Wichtiges, da ein Vortrag effektiv und effizient ein
Thema darstellen soll, und nicht dazu dient, zu zeigen, was für
Wissen der Vortragende sonst noch besitzt. Füllen Sie die ausgewählten
Inhalte in das Template (Folienvorlage) eines Präsentations-
oder Layoutprogramms (zur pdf-Erstellung).
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"Aufhänger"
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Wählen Sie aus Ihrem Material einen
"Aufhänger" aus, mit dem Sie Ihren Vortrag beginnen,
wie z.B. ein offenes Problem, übereinstimmende und abweichende
Meinungen in der behandelten Literatur (Konsens, Dissens), eine ungewöhnliche
Beobachtung, ... |
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Probevortrag
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Führen Sie die Präsentation Ihres
Vortrages unter Echtzeitbedingungen im Beisein einer Vertrauensperson
durch, die ein Feedback (siehe unten) geben soll. Ist die Vertrauensperson
mit dem Inhalt vertraut, so bezieht sich das Feedback auf Inhalt und
Präsentation, ansonsten nur auf die Präsentation. Wichtig
ist die Überprüfung der Dauer des
Vortrages, da gegebenenfalls Vortragsteile gekürzt oder
gestrichen werden müssen. |
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Übung und Imagination
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Spielen Sie den Vortrag in Gedanken mehrmals vorher durch, denn
Vorbereitung,
Wissen und Routine kann nicht durch Intelligenz ersetzt werden.
Ausgesprochen nützlich ist es, wenn Sie den Raum kennen, in
dem der Vortrag stattfinden soll, und Sie diese Gedankenexperimente
aus der Perspektive durchspielen, in der Sie sich bei der Präsentation
befinden werden. Dies erzeugt ein gewisses Maß an mentaler
Vertrautheit mit der Präsentationssituation, was zudem gegen
das Lampenfieber helfen kann.
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2.2) Folien
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Es wird mittlerweile erwartet, dass der Vortrag in einer digitalen Form
aufbereitet wird, d.h. mit einem Präsentationsprogramm oder als pdf-Datei.
Bezüglich Inhalt und Form sind anzumerken:
Meta-Informationen
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Verwenden Sie Meta-Informationen unabhängig von den einzelnen
Seiten: Datum, Titel des Vortrages, Name des Vortragenden, Titel
des Seminars, Seitenzahl (besser ist aktuelle Seitenzahl in Bezug
zu Gesamtzahl, z.B. 6 von 18). Verwenden Sie für jede Seite
einen eigenen Titel, der den Inhalt beschreibt.
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Stichworte
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Verwenden Sie stichwortartige Darstellungen. Schreiben Sie auf
den Folienseiten keine Textpassagen, die Sie dann vorlesen.
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5 bis 7 Chunks
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Verwenden Sie nicht mehr als ca. 5 - 7
semantische Unterteilungen (Chunks, Informationselemente) pro Seite,
da die Überfrachtung einer Seite kontraproduktiv ist. |
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Schrift & Zeilenabstand
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Verwenden Sie eine große Schrift, damit bei einer Projektion
auch in den hinteren Reihen noch etwas zu lesen ist. Kursivdarstellung
ist für Projektionen wenig geeignet. Es sollte sparsam mit
Unterstreichungen und fetter Schrift umgegangen werden. Der Zeilenabstand
sollte groß gewählt werden.
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Farbe
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Verwenden Sie Farben zur effektiven Strukturierung von Texten und
zur Hervorhebung wichtiger Gedanken. Setzen Sie jedoch nicht mehr
als 2-3 Farben ein, da sonst die Gefahr einer Überfrachtung
besteht. Es muss eine eindeutige und konsistente Zuordnung von Farben
zu Bedeutung bestehen (z.B. rot steht
immer für "wichtig").
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Visualisierung
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Verwenden Sie wenn irgend möglich einprägsame Bilder
und Graphiken anstatt reinem Text. Visualisieren Sie semantische
Zusammenhänge in einfachen Zeichnungen. Fortgeschrittene Techniken
hierzu sind Mind
Maps und Semantische
Netze.
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Karten
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Fertigen Sie sich für jede Folienseite
eine (Kartei-)Karte an, auf der Sie die Inhalte stichwortartig festhalten,
die Sie während der Präsentation der Folienseite besprechen
wollen. Bei einer genügenden Vorbereitung und Routine (s.o.)
werden diese Karten bei der Präsentation kaum noch notwendig
sein, und dienen vor allem der Sicherheit. |
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Technische Probleme
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Kalkulieren Sie technische Probleme mit
ein (Murphy's Law) und verlassen Sie sich nicht auf einen Datenträgertyp.
Am besten legen Sie die Präsentationsdatei in Vili
ab, und bringen zusätzlich eine CDROM oder Diskette mit der Datei
mit. Besonders Vorsichtige drucken die Seiten nochmals auf Folien
aus, da Overhead-Projektoren in der Universität überall
verfügbar sind, und eine zuverlässige Technik darstellen.
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2.3) Thesenblatt
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Das Thesenblatt soll eine Zusammenfassung der wichtigsten
Aspekte des Vortrages auf 1-2 Seiten beinhalten, wobei Sie auf
eine der Versionen Ihrer Vortragsstruktur (Grob- oder Feinstruktur) als
Initialisierung zurückgreifen können.
Ideal ist es, wenn das Thesenblatt bzw. die entsprechende (pdf-)Datei
einige Tage vor der Präsentation des Vortrages den Teilnehmern des
Seminars zur Verfügung gestellt wird, damit diese sich auf das Thema
einstellen können. Es könnte vereinbart werden, dass die Thesenblatt-Datei
auf Vili abgelegt wird, sodass
die Seminarteilnehmer dort gelegentlich nachsehen sollten oder die Teilnehmer
könnten durch eine email informiert werden.
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2.4) Präsentation
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Begrüßung
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Begrüßen Sie die Zuhörer.
Stellen Sie sich und den Titel Ihrer Arbeit vor. |
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"Aufhänger"
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Beginnen Sie mit dem "Aufhänger"
(offenes Problem, Dissens, ...). |
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Top-down Übersicht
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Skizzieren Sie in wenigen Sätzen zunächst
Ihren Vortrag mit Hilfe einer groben Inhaltsübersicht. Auf diese
Weise wird bei den Zuhörern ein grobes mentales Modell erzeugt,
welches im Laufe des Vortrages angereichert wird und das zur Motivation
dient. |
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Kontakt zum Zuhörer
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- Sprechen Sie die Zuhörer direkt
an. |
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- Halten Sie Blickkontakt zu den Zuhörern. |
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- Stellen Sie rhetorische
Fragen. |
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- Zeigen Sie z.B. mit einem Laserpointer
zu geeigneten Zeitpunkten auf die Stellen einer Seite, die gerade
besprochen werden. |
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- Bauen Sie Überraschungen ein, da
eine Form des menschlichen Gedächtnisses (episodische Gedächtnis)
unerwartete Ereignisse besonders gut erinnert. |
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Vortragsstil
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- Verwenden Sie knappe, prägnante
Formulierungen. |
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- Verwenden Sie eine bildhafte Sprache.
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- Sprechen Sie laut und deutlich. |
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- Setzen Sie an geeigneten Stellen Pausen
ein. |
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- Setzen Sie keine übertriebene Gestik
und Mimik ein, da dies von Inhalten ablenken kann. |
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Schluss
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Schließen Sie inhaltlich mit einer
Zusammenfassung, einem Ausblick oder nehmen Sie Bezug zu Ihrem "Aufhänger"
(kreisförmige Vortragsstruktur). |
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Ausklang und Überleitung
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Bedanken Sie sich bei den Zuhörern,
und leiten Sie in die Feedbackphase über. |
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2.5) Feedback
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Nach der Präsentation des Vortrages erfolgt zunächst eine obligatorische
Feedbackphase durch die Teilnehmer des Seminars, in der inhaltliche
Aspekte fokussiert werden, wie Verständnisfragen, die Bitte, einen
Aspekt zu verdeutlichen oder mit einem Beispiel zu belegen, ...
Sollte der Vortragende nicht nur an einem Scheinerwerb, sondern auch
an der Verbesserung seiner eigenen Vortragsfähigkeiten
interessiert sein, so folgt eine zweite, fakultative
Feedbackphase durch die Teilnehmer des Seminars. Damit dies als
konstruktive Kritik und Hilfestellung von
allen beteiligten Personen akzeptiert wird, sind ausschließlich
konkrete Hinweise und Vorschläge zugelassen, wie ein Teilaspekt des
Inhaltes oder der Präsentation besser gestaltet werden könnte.
Damit dieses Feedback in Gang kommt, geht die fakultative Phase ausdrücklich
nicht in die Benotung ein, sodass niemand mit seinen Vorschlägen
dem Vortragenden schaden kann und dieser sich auch nicht angegriffen fühlen
sollte.
Durch ein konstruktives Feedback lernt nicht nur der Vortragende für
seine späteren Vorträge, sondern die anderen Seminarteilnehmer
lernen auch für ihre eigenen Vorträge im Rahmen des Seminars.
Nutzen Sie (im Studium wie im restlichen Leben)
jede Gelegenheit, aus einem detaillierten Feedback zu lernen: Im
Gegensatz zum Reinforcement
Learning, bei dem Sie nur eine globale positive oder negative Bewertung
(z.B. in Form einer Note für die Gesamtheit Ihrer Leistungen) erhalten,
ist ein detailliertes Feedback zu Teilaspekten eine Form von Superviced
Learning, aus dem Sie einen viel größeren Nutzen ziehen
und wertvolle Anregungen gewinnen können.
Die Seminarteilnehmer sollten für das Feedback konkrete Aspekte
aus den folgenden Bereichen verwenden:
Aspekte des Inhaltes: |
Stoffauswahl, Struktur, Bezug auf die Voraussetzungen
der Zuhörer |
Aspekte der Präsentation: |
Vortragsstil, Verständlichkeit, Foliendarstellung,
Graphiken und Illustrationen, Kontakt zum Publikum |
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3) Referat
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Umfang
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In der Regel werden für die schriftliche Ausarbeitung pauschal
20 - 25 Seiten angegeben, doch es erscheint in manchen Situationen
sinnvoller, den Referatumfang als Funktion des Umfangs der Originalliteratur
zu betrachten. Sollte als Literaturvorlage ein oder mehrere Bücher
vorliegen, so sollte eine Kondensation auf 15
- 20 % des Umfangs der Orginalliteratur erfolgen. Werden
als Originaliteratur einzelne Buchkapitel oder Journal-Artikel angegeben,
so wird erwartet, dass weiterführende Literatur mit berücksichtigt
wird, um auf die 20 - 25 Seiten zu gelangen.
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Zitate
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Verwenden Sie Zitate möglichst sparsam,
da die Reformulierung von Texten ein wesentlicher Bestandteil des
Verstehensprozesses ist. Verweisen Sie immer auf die Originalstellen
in der verwendeten Literatur, wenn Sie Sachverhalte zitieren oder
reformulieren (s.u. Literatur). |
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WWW-Alzheimer
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Solange das Web unter einer akuten digitalen
Alzheimererkrankung leidet (enorme Fluktuation von Inhalten), sollten
Sie Literaturarten wie Technical Reports,
Diplomarbeiten, Dissertationen, Online-Tutorien, ..., die Sie in Ihren
eigenen Arbeiten zitieren, lokal und langfristig
archivieren, um eventuelle Nachfragen beantworten zu können.
Ideal wäre die Anlage eines Datenträgers mit den referenzierten
Materialien zu dem schriftlichen Referat. |
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Gruppenarbeit
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Soll ein Referatsthema durch mehrere Personen
erarbeitet werden, so muss in der schriftlichen Arbeit eindeutig ersichtbar
sein, welche Bereiche von welchem Gruppenmitglied bearbeitet wurden.
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Layout
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Verwenden Sie keine exotischen Layouts, sondern ein Standardlayout:
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Schrifttyp |
Times |
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Schriftgröße |
12 Punkte für normalen Text; 14 - 18 für
Überschriften |
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Überschriften |
Dezimale Hierarchisierung: 1) - 1.1) - 1.1.1)
- ... |
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Zeilenabstände |
14 Punkte |
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Spalten |
einspaltig |
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Randabstände |
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Kapitelbezeichnung |
Kopfzeile |
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Seitennumerierung |
Fußzeile |
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Inhalt
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Unbedingt erforderlich ist zu Beginn des
Referates eine Darstellung des Inhaltes (hierarchische Darstellung
der Kapitel, Abschnitte, ...). |
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Zusammenfassung
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Ebenfalls erforderlich ist zum Abschluss
des Referates eine Zusammenfassung, das
Aufzeigen von Konsens und Dissens in
der Literatur, und möglicherweise eine Bewertung.
Dissens ist im Wissenschaftsprozess der wesentliche Anknüpfungspunkt
für weitere Arbeiten, sodass Sie üben sollten, Dissens zu
identifizieren und zu formulieren. |
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Schlagwortliste
Themen-Index
Glossar
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Erzeugen Sie neben der Zusammenfassung als eine Form der Meta-Information
eine alphabetisch geordnete Liste mit Termen (Schlagwortliste),
die in Ihrer Arbeit die wichtigsten Rollen spielen. Eine Weiterentwicklung
einer solchen Schlagwortliste ist ein Themen-Index,
bei dem Verweise auf die Textstellen hinzu gefügt werden, in
denen ein Term definiert oder verwendet wird. Bei einem Glossar
wird das behandelte Stichwort definiert bzw. umschrieben, wobei
eine Kombination mit der Verweisstruktur eines Indexes wertvolle
Meta-Informationen liefert.
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Literatur
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In der Literaturliste sollte bei einem Autor das Format verwendet
werden: Name, Vorname; Titel. Ort (Verlag), Jahr, (ISBN). Bei mehreren
Autoren: Name(1), Vorname; Name(2), Vorname; ...: Titel. Ort (Verlag),
Jahr, (ISBN). Im Text wird auf eine Stelle in der Literaturliste
allgemein verwiesen durch: Name (Jahr). Wurden in einem Jahr mehrere
Arbeiten veröffentlicht, so wird dies durch Buchstaben differenziert,
wie z.B. Name (2000a,b). Wird eine konkrete Stelle zitiert, so muß
die Seite angegeben werden: Name (Jahr: Seite). Geht die konkrete
Stelle über zwei Seiten, so wird dies durch "f" für
"folgende" angegeben, während mehrere Seiten durch
"ff" beschrieben werden, d.h. z.B. Name (2000: 7f) oder
Name (2000: 7ff).
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4) Wieder- und Weiterverwendung von Inhalten
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Neben den oben genannten Vorteilen eines Seminars besitzt dieses in der
momentanen Form wie andere Veranstaltungstypen den Nachteil
der Vergänglichkeit und der fehlenden Wiederverwendbarkeit
von Inhalten. Ideal wäre die Kompilierung des erarbeiteten Materials
in kleine Module, wie es das Ziel z.B. des Connexions
Projects ist, doch erfordert dies eine andere Veranstaltungsstruktur
sowie Tools, mit denen eine entsprechende Modularisierung unterstützt
werden könnte.
Ein Zwischenschritt ist die Einrichtung und langfristige
Archivierung einer Seminarseite, auf der die Präsentationen,
Thesenblätter und Referate in einem geeigneten Dateiformat (pdf,
XML) abgelegt werden. Eine solche Seite sollte als natürlicher Anknüpfungspunkt
für die nächste Studentengeneration dienen, die das gleiche
Themengebiet bearbeiten soll.
Elektronisch langfristig verfügbare Referate besitzen zudem einen
Anti-Plagiat-Effekt,
da noch lange nach der Abgabe eines Referates mit Hilfe entsprechender
Tools durch andere Personen überprüfbar ist, ob Passagen aus
den angegebenen oder anderen Quellen einfach übernommen wurden, was
die Entdeckungsgefahr erhöht und das Abschreiben unattraktiver macht.
Siehe hierzu auch Plagiarism.org.
Kein Seminarteilnehmer dürfte ein monetäres Interesse an den
erstellten Texten haben (bis auf vergebliche Hoffnungen im Rahmen von
z.B. http://hausarbeiten.de). Es
bietet sich daher an, die Texte unter eine Lizenz
für Freie Inhalte zu stellen, was durch Anfügen eines Anhanges
geschieht, der analog demjenigen gestaltet ist, der diesem Text angefügt
ist (s.u.). Es wäre zudem zu begrüßen, wenn die Seminarteilnehmer
ihre schriftlichen Arbeiten und ihre nicht offiziellen Aufzeichnungen
im Rahmen einer gemeinnützigen, wissenschaftlichen Tätigkeit
in eine Wiki-basierte,
Allgemein-Enzyklopädien wie Wikipedia
oder in entsprechende Fach-Enzyklopädien integrieren würden.
Auf diese Weise würde man sich auf dem Weg zu einer wirklich demokratischen
Wissensgesellschaft befinden, in der jeder als Rezipient und Produzent
die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu Open-Content besitzt.
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Copyright (C) 2003 Günter Bachelier.
Dieses Werk kann durch jedermann gemäß den Bestimmungen
der Lizenz für Freie Inhalte genutzt werden.
Die Lizenzbedingungen können unter http://www.uvm.nrw.de/opencontent
abgerufen oder bei der Geschäftsstelle des Kompetenznetzwerkes
Universitätsverbund MultiMedia NRW, Universitätsstraße
11, D-58097 Hagen, schriftlich angefordert werden.
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Für Inhalte, die durch externe Links angesprochen werden,
übernimmt der Autor keine Verantwortung |